Good Practice-Schule

Wilhelm-Bracke-Gesamtschule

Mensa Wilhelm Bracke Gesamtschule

Ort: Braunschweig

Internetseite: www.bracke.eu

Ansprechpartner*innen: Marion Gerhardt (Küchenleiterin)

Verpflegungssystem: Frisch- und Mischküche

Angebot: Zwischenverpflegung, Mittagessen

Anzahl der Schüler*innen: ca. 1300

Anzahl der Essen pro Tag: 500 – 600

Stand der Daten und des Berichtes: April 2015

Ein Erfolgsmodell in neuen Räumen

Nach einer anstrengenden Bauphase, in der die komplette Schule neu gebaut wurde, konnte die Wilhelm-Bracke-Gesamtschule nach den Sommerferien 2014 in der Braunschweiger Weststadt die neuen Räume umziehen. Auch die Mensa und die Küche sind in dem Gebäude neu eingerichtet worden. Das qualitativ hochwertige Schulverpflegungsangebot wird in den neuen und hellen Räumen unverändert durch die Küchenleiter Stefan und Marion Gerhardt angeboten.

Qualität zahlt sich aus!

Die Mensa der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig war eine der ersten mit DGE-Zertifizierung. Küchenleiter Stefan Gerhardt hat schon lange vor seiner Zertifizierung mit der DGE zusammengearbeitet und nährstoffoptimierte Rezepte in der Praxis getestet. Sein Engagement für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Schulverpflegung konnte er dann mit einer DGE-Zertifizierung im Jahr 2012 besiegeln. Da auch die Rahmenbedingungen in der Schule, wie Pausenzeiten und Mensaräume, stimmen, hat sich die Schule mit dem „Schule + Essen= Note 1-Logo“ angeschlossen. Seitdem genießen die Schülerinnen und Schüler täglich ein leckeres und abwechslungsreiches DGE-Menü sowie ein weiteres Menü. Für diejenigen, die kein passendes Gericht finden, steht eine Salatbar bereit. Neben dem Standardangebot verschiedener Salat- und Gemüsesorten stehen hier abwechselnd kalte und warme Toppings, wie Schafskäse oder Putenbruststreifen, zur Auswahl. Das Salatangebot wird anschließend nach Gewicht bezahlt.

Das gesamte Angebot wird täglich vor Ort frisch zubereitet. Ein engagiertes Team unterstützt die Köche und Küchenleiter Marion und Stefan Gerhardt dabei. Doch nicht nur die frische und liebevolle Zubereitung trägt zum Erfolg der Mensa bei: Familie Gerhardt und ihr Küchenteam sind sich einig, dass zu einer gut funktionierenden Mensa auch die Kommunikation und der freundliche Umgang mit den Tischgästen gehört. Aus diesem Grund versuchen alle, den Schülerinnen und Schülern bei der Ausgabe jeden Wunsch zu erfüllen. Auch für ein kurzes persönliches Wort ist immer Zeit.

Frau Gerhardts Engagement geht sogar über die Räume der Mensa hinaus: soweit es ihr möglich ist, übernimmt sie mit viel Freude den Hauswirtschaftsunterricht in der Lehrküche. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu kochen, ist eine schöne Erfahrung und man bekommt das Vertrauen der Jugendlichen geschenkt, die dann das ausgewogene Essen in der Mensa noch mehr schätzen.

Die Mensa ist ausgebucht bis auf den letzten Platz

Das Essen in der Mensa gehört an der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule zum Ganztag dazu. Die Jahrgänge 5 und 6 essen täglich gemeinsam mit ihrer Lehrkraft zu Mittag. Insgesamt werden zwischen 500 und 600 Gäste am Tag in der Mensa bedient. Da die knapp 225 Sitzplätze in der neu gebauten Mensa dafür nicht ausreichen, wird in Schichten gegessen. Die Schülerinnen und Schüler der anliegenden Grundschule machen um 11:30 Uhr den Start. Sie bekommen ihr Essen in Schüsseln auf dem Tisch serviert und können sich in Begleitung der pädagogischen Fachkräfte selbst den Teller auffüllen. Ab 12:00 Uhr kommen die Klassen des 5. Jahrgangs versetzt im 5-Minuten-Takt. Ab 13:00 folgt der 6. Jahrgang. Auch wer nicht verpflichtend mit seiner Klasse essen geht, hat die Chance, jederzeit in die Mensa zu gehen und sich eines der schmackhaften Menüs zu bestellen.

Wer vorbestellt ist klar im Vorteil: Ein vorbestelltes Menü kostet 3,40 €. Die Bestellung muss bis zum Donnerstag der Vorwoche über das elektronische Bestell- und Abrechnungssystem erfolgen. In der Mensa legen die Gäste dann ihren Chip auf ein Terminal und mit einem Blick kann die Ausgabekraft das passenden Menü erkennen und servieren. Ohne Vorbestellung kostet das Menü 3,50 € wenn mit Chip bezahlt wird bzw. 3,80 € bei Barzahlung. Die Preise für die Lehrer sind minimal höher. Sollten die Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 5 und 6 die Bestellung vergessen, wird ihnen automatisch das Menü 1 zugeteilt.

Zudem können sich alle Gäste an dem kostenfreien Trinkwasserangebot bedienen: neben Wasserkaraffen sind dafür zwei Trinkwasserspender aufgestellt.

Der Kiosk mit dem gewissen Etwas

Neben der Mensa ist auch die Zwischenverpflegung ein großes Geschäft. Nicht nur, das gemütliche Ambiente in dem neuen Kiosk lädt die Schülerinnen und Schüler ein, sondern auch das abwechslungsreiche Angebot. Neben belegten Brötchen, Vollkorn-Gemüse-Pizza und Laugenstangen, denkt sich Küchenleiterin Marion Gerhardt regelmäßig etwas Neues aus. Aktuell sind die von ihr selbst hergestellten veganen Brotaufstriche sehr gefragt. Auch das mundgerecht geschnittene Obst pur oder auf selbstgemachtem Joghurt mit Müsli ist ein Renner – am Tag werden bis zu 60 Becher verkauft. Vor allem ältere Schülerinnen und Schüler nutzen das Kioskangebot, um sich mit einem frischen Kaffee und einem Snack in einer gemütlichen Sitzecke mit Freunden zu unterhalten und die Pause zu genießen.

Lebensmittelwertschätzung – ein wichtiges Thema in der Mensa

Die Familie Gerhardt legt bei allen ihren Angeboten großen Wert darauf, dass so wenig Lebensmittel wie möglich in der Tonne landen. Dafür haben Sie sich eine Reihe von Maßnahmen einfallen lassen. Diese fangen bereits bei der Planung der Gerichte und der Mengen an. Das Mensa-Team kocht und kalkuliert genau nach Rezepten. Durch die Vorbestellungen können so die benötigten Mengen für den Tag kalkuliert, eingekauft und gekocht werden. Auch bei der Portionierung ist durch einen Kellenplan jedem Mitarbeitenden klar, wie viel auf den Teller gehört. Spontanesser haben in der Mensa immer die Möglichkeit satt zu werden, ist ein Gericht mal aus, dann wird entweder nachgekocht oder eine schnelle Alternative gefunden, wie zum Beispiel Pasta mit Pesto und Salat. Und sollte es mal ein Gericht geben, das bei den Mensagästen gar nicht ankommt, nehmen die Gerhardts dies vom Speisenplan. Ein Beispiel ist der Grünkernauflauf, der von den Kindern nicht gegessen wurde – alternativ stehen nun Grünkernfrikadellen auf dem Speisenplan. Die kommen gut an und werden restlos aufgegessen. Auch Oliven werden von den meisten jüngeren Gästen nicht gemocht, so dass sie aus Pastasaucen und anderen Gerichten herausgenommen wurden und nur noch ab und zu auf dem Salatbuffet für Olivenliebhaber zu finden sind.

Weiter geht es an der Ausgabe. Hier wird auf einem „Showteller“ das aktuelle Menü präsentiert, so dass jeder sehen kann, wie das heutige Gericht aussieht. Zudem wird jeder Gast vor der Portionierung gefragt, ob er alle Komponenten des Gerichtes essen möchte. Ist mal etwas dabei, was den Kindern nicht so gut schmeckt, bekommen sie kleine Probierportionen. Schmeckt das Essen dann doch, habe alle die Möglichkeit sich nachzuholen. Damit es an der Ausgabe nicht so hektisch wird, stehen die Kinder des 5. und 6. Jahrgangs maximal zu viert an der Schlange. Die anderen Kinder der Klasse warten im Eingangsbereich, werden von einem Lehrer betreut und nach und nach zur Ausgabe begleitet.

Das Obstdessert ist der nächste Ansatzpunkt zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. In der Mensa der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule gibt es schon seit langem ein Stück Obst zum Essen dazu. Ein ganzes Stück Obst war den meisten Gästen nach dem Essen zu viel. So befanden sich im Mülleimer zum Beispiel angebissene Äpfel oder halbe Bananen. Ein ganz einfacher Trick hat dazu geführt, dass kaum noch Obst weggeschmissen wird: Äpfel und andere Obstsorten werden nur noch geschnitten als Spalten angeboten und Bananen halbiert. So kann jeder bestimmen, wie groß der Obsthunger ist und sollte man doch nochmal mehr haben wollen, kann sich jeder nachholen.

Durch den intensiven Austausch mit dem verantwortlichen Veterinäramt konnten die Gerhardts ein weiteres Ziel zur Vermeidung der Lebensmittelabfälle umsetzen. Die bis zum Ende gut bestückte Salatbar ist bei den Gästen sehr beliebt. Da sich alle Gäste bis zuletzt die gesamte Auswahl wünschen, wird auch immer nachgefüllt. Sollten am Ende des Tages noch Reste vorhanden sein, müssen zukünftig nur noch die Blattsalate weggeschmissen werden. Alle anderen Komponenten dürfen nach Rücksprache mit dem Veterinäramt abgedeckt und gut gekühlt gelagert am nächsten Tag ausgegeben werden, da sie in der Auslage durch einen Spuckschutz ausreichend geschützt werden.

Diese und viele weitere kleine Maßnahmen haben dazu geführt, dass in den Tonnen der Mensa nur noch wenige Lebensmittelabfälle sind. Das spart nicht nur Geld sondern schont auch die Umwelt!

An weiteren Standorten aktiv

Herr Gerhardt betreibt seit August 2014 zusätzlich die Mensa an der IGS Sassenburg im Landkreis Gifhorn. Auch hier werden täglich zwei Menüs sowie eine Salatbar angeboten. Die Nachfrage nach seiner Erfahrung und seinem ausgewogenen Angebot ist ungebremst, denn eines wird deutlich wenn man zu Gast ist: Hier wird mit Leib und Seele gekocht und das schmeckt man!

Bildnachweis: Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen mit Genehmigung der Familie Gerhardt