15. August 2022

Schulverpflegung aus der Sicht von Schüler*innen

Ergebnisse einer Befragung in ErnährungsUmschau veröffentlicht

Um zu erfahren, wie die Mittagsverpflegung an weiterführenden Schulen aussehen sollte, um bei Schüler*innen akzeptiert zu sein, haben Mitarbeitende der Vernetzungsstellen Schulverpflegung der norddeutschen Bundesländer im Rahmen eines IN FORM Projektes Schüler*innen nach ihren Erfahrungen und Erwartungen bezüglich der Schulverpflegung befragt. Die Erkenntnisse aus diesen Fokusgruppen-Interviews sind in der August-Ausgabe der ErnährungsUmschau zu lesen.

Nachfolgend ein kurzer Einblick: Schüler*innen nehmen ihre Schulverpflegung als gastronomische Dienstleistung war; in diesem Rahmen betrachten sie sich selbst als Gäste und die verantwortlichen Akteur*innen als Gastgebende. Daran knüpfen sie vielfältige Erwartungen und Wünsche, sind aber gleichzeitig zu Kompromissen bereit. Am wichtigsten ist ihnen die Möglichkeit, beim Mittagessen Freund*innen zu treffen. Die Akzeptanz des Angebots steht in direktem Zusammenhang damit, eine eigene Auswahl oder Entscheidungen treffen zu dürfen, wie z. B. an einem Buffet. Die (jugendlichen) Gäste möchten ihr Mittagessen möglichst frei von institutioneller Aufsicht verzehren können. Zugleich wünschen sie sich, dass sich alle Schüler*innen gemäß ihrer Gastrolle verhalten können. Dies impliziert eine pädagogische Begleitung insbesondere für Schüler*innen mit geringerer Selbststeuerungskompetenz, ohne dabei zu stark zu reglementieren. Zu einer entspannten Atmosphäre trägt bei, wenn das Mensateam den Gästen persönlich bekannt ist und insgesamt ein wertschätzender Umgang herrscht. Denn Schüler*innen schätzen es, wenn sie höflich angesprochen und ihre individuellen Wünsche und Feedback bei den Verantwortlichen Berücksichtigung finden. Das Thema Nachhaltigkeit in der Ernährung wurde von den Befragten abseits des Interviewleitfadens angesprochen. Darin liegt eine große Chance, Jugendliche für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Schulverpflegung zu begeistern.