Schulverpflegung

Ernährungsbildung

Neben der Mensa als Ort der gelebten Ernährungsbildung sollte das Thema regelmäßig im Unterricht stattfinden. Lesen Sie hier mehr über die Umsetzungsmöglichkeiten und lernen Sie interessante Materialien kennen.

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© Vesch NI | Buecher mit Stiften daneben und Pausenverpflegung

© Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen | Maja Schültingkemper

Ernährungsbildung findet in der Schule nicht nur im Unterricht statt. Vor allem das Essen in der Mensa und das Angebot im Schulkiosk, bieten viele Lernanlässe und sind ein Teil gelebter Ernährungsbildung. Theorie und Praxis sollten hier übereinstimmen.

Aber auch außerhalb der Schule, ist es eine große Herausforderung sich im rasant wachsenden (Lebensmittel-) Angebot zurechtzufinden. Ein Ziel der Ernährungs- und Verbraucherbildung ist daher, die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen so zu fördern, dass sie dieser und weiteren Herausforderungen jetzt und zukünftig gewachsen sind.

In der Schule bietet zahlreiche Anlässe zur Ernährungsbildung:

Einbindung in den Unterricht

In den Lehrplänen verschiedener Fächer und Fächerverbünde finden Sie Themen der Ernährungsbildung, z. B. Sachunterricht, Naturwissenschaften, Biologie, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Hauswirtschaft, Profil Gesundheit und Soziales. Aber auch in Fächern, in denen Sie vielleicht keinen direkten Themenbezug vermuten, lassen sich Bereiche der Ernährungs- und Verbraucherbildung aufgreifen und die Inhalte mit Lebensweltbezug für Ihre Kinder und Jugendliche verknüpfen. Vielfältige Unterrichtmaterialien finden Sie in unserer Material- und Linksammlung.

Der Bildungsauftrag des Niedersächsischen Schulgesetzes (§2, Stand 2024) lautet zudem: „Schülerinnen und Schüler sollen fähig werden, (…) für die Erhaltung der Umwelt Verantwortung zu tragen und gesundheitsbewusst zu leben“. Auf der Internetseite des Niedersächsischen Kultusministeriums werden dafür beispielhaft Kompetenzen und Projekte benannt.

Eine weitere Unterstützung bietet der „Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen“. Hiermit lässt sich die Ernährungsbildung an Ihrer Schule reflektieren, mit „Leben füllen“ und bei Bedarf neu platzieren. Durch die Aufnahme ins Schulprogramm und ins Leitbild der Schule setzen Sie ein deutliches Signal nach außen und zeigen beispielsweise: „Das verstehen wir unter (gelebter) Ernährungsbildung!“

Gelebte Ernährungsbildung

Schule ist ein Lebensort, an dem Essen und Trinken stattfinden – durch den Ausbau der Ganztagsschulen immer mehr und immer häufiger. Ernährungsbildung erfolgt somit nicht nur im Unterricht, sondern auch im Alltäglichen: In der Mensa, am Schulkiosk und in gemeinsamen Pausen wird gegessen, getrunken, Geschmack gebildet und Esskultur erlebt. Wie setzt sich das Mensaangebot Ihrer Schule zusammen? Wird die sinnliche Vielfalt angesprochen? Wie ist die Essatmosphäre? Was bietet der Schulkiosk an? Das sind nur einige beispielhafte Fragen, die im Kontext Ernährungsbildung und Schulverpflegung auftreten.

Vielfältige Unterrichtmaterialien finden Sie in unserer Material- und Linksammlung.

Lernen Sie auch die Materialien der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen kennen.

© Vesch NI | Mensa

Schul-AG Klimagesunde Mensa

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© Vesch NI | Mensa

Filme zur „Lebensmittelwertschätzung in der Schulverpflegung“

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Poster-Verschwenden Beenden_Vorschau

Schul-AG Klimagesunde Mensa

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Zudem hat sich das interdisziplinäre Forschungsprojekt REVIS einen Orientierungsrahmen zur Ernährungs- und Verbraucherbildung entwickelt, der unabhängig von Fächer- und Schulstrukturen der Länder einsetzbar ist.

REVIS – Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen

Häufig findet die Ernährungsbildung nur in Teilen Eingang in die Schule und hängt dabei von der Positionierung der Schule oder auch vom Einsatz einzelner Lehrkräfte ab. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt REVIS hat sich diesem Bildungsbereich gewidmet und einen Orientierungsrahmen als Unterstützung entwickelt. Dieser umreißt die schulische Ernährungs- und Verbraucherbildung und ist unabhängig von Fächer- und Schulstrukturen der Länder einsetzbar.

Zum Orientierungsrahmen gehört das REVIS-Curriculum Ernährungs- und Verbraucherbildung: Mit neun Bildungszielen differenziert und strukturiert das Curriculum den Bildungsbereich:

Schülerinnen und Schüler….

  1. gestalten die eigene Essbiografie reflektiert und selbstbestimmt.
  2. gestalten Ernährung gesundheitsförderlich.
  3. handeln sicher bei der Kultur und Technik der Nahrungszubereitung und Mahlzeitengestaltung.
  4. entwickeln ein persönliches Ressourcenmanagement und sind in der Lage Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
  5. entwickeln ein positives Selbstkonzept durch Essen und Ernährung.
  6. treffen Konsumentscheidungen reflektiert und selbstbestimmt.
  7. gestalten die eigene Konsumentenrolle reflektiert in restlichen Zusammenhängen.
  8. treffen Konsumentenentscheidungen qualitätsorientiert.
  9. entwickeln einen Nachhaltigen Lebensstil.

Jedem Bildungsziel sind dabei vier unterschiedliche Kompetenzbeschreibungen mit Lehrinhalten und zahlreichen Themen zugeordnet. Das REVIS-Curriculum ist ein bundesweit gefasster Konsens und kann Ausgangspunkt für verbindliche Curricula in Schulen sein.

Ein weiteres Element ist das Haus der Bildungsziele. Das Dach bilden die genannten neun Bildungsziele und dienen dabei als Orientierung. Mithilfe von Leitfragen zur Unterrichtsplanung und exemplarischen Impulsen – als „Fenster“ dargestellt – lässt sich die Ernährungs- und Verbraucherbildung an Ihrer Schule konkretisieren.

Alle Bildungsziele, Kompetenzen und weitere ausführliche Informationen zum Forschungsprojekt REVIS finden Sie unter www.evb-online.de . Praxisbeispiele, Themen und Unterrichtsmaterialien finden Sie auch in der BZfE-Broschüre „Medien für die Ernährungsbildung im Unterricht“ oder auf der Seite des Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).