Good Practice-Schule
Hauptschule Meinersen
Ort: Meinersen
Internetseite: www.hs-meinersen.de | schulmensa-meinersen.de
Ansprechpartner*innen: Andrea Meyer
Verpflegungssystem: Mischküche
Angebot: Zwischenverpflegung, Mittagessen
Anzahl der Schüler*innen: 230
Anzahl der Essen pro Tag: insgesamt 600 (Hauptschule, Kindergärten und weitere Schulen in der Samtgemeinde)
Stand der Daten und des Berichtes: September 2015
Vom Brötchenverkauf zum professionellen Verpflegungsmanagement
Die Anfänge
Vor gut zehn Jahren begann für Andrea Meyer die Arbeit rund um das Essen am Schulzentrum Meinersen – mit Brezeln und Brötchen. Mittlerweile ist daraus ein ziemlich großer Betrieb geworden: 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind rund um die Mensa beschäftigt, täglich werden um die 600 Essen gekocht. Das Team von Frau Meyer bietet nämlich nicht mehr nur Zwischenverpflegung an und produziert das Essen für das Schulzentrum, sondern versorgt auch alle Schulen und Kindertagesstätten in der Samtgemeinde mit Mittagessen.
Im Jahr 2004, als Andrea Meyers Sohn Schüler an einer Grundschule der Samtgemeinde war, gab es im Schulzentrum einen Brezelverkauf, der ziemlich gut lief, der aber aus personellen Gründen nicht weiter ausgebaut werden konnte. Bei einem Elternabend entstand bei Frau Meyer die Idee, sie könnte diese Aufgabe übernehmen, das Angebot noch um belegte Brötchen und ein paar Kleinigkeiten für die Zwischenverpflegung erweitern und im Schulzentrum Meinersen anbieten. Gesagt, getan.
Kurze Zeit später war klar, dass die Hauptschule offene Ganztagsschule werden sollte. Dazu war es für die Schule notwendig, dass ein Mittagessen angeboten wird. Frau Meyer bot sich an, auch das Mittagessen zu organisieren, wenn sie den Brötchenverkauf weiterführen dürfe. Daraufhin wurde in der Schule ein Raum mit Herdplatten und einer Ausgabe eingerichtet und der Mittagessenverkauf konnte beginnen. Damals gab es ganz einfache Gerichte und die Anzahl der Essensteilnehmer war noch relativ gering, stieg aber kontinuierlich an. Die Samtgemeinde plante eine größere Küche und eine großzügige Mensa und bezog Frau Meyer von Anfang an mit in die Planungen ein. Die ursprüngliche Idee bestand darin, mit einem Tiefkühlsystem zu arbeiten. Es wurden damals verschiedene Schulen mit diesem System besichtigt. Nach einigen Überlegungen entschied man sich dann aber doch dagegen und baute eine Küche, in der komplett selbst gekocht werden kann. Rückblickend die richtige Entscheidung.
Neubau einer Frischküche mit Cafeteria-Line-System
In dieser Küche wird heute frisch gekocht. Täglich stehen mehrere Gerichte zur Auswahl: ein Gericht mit Fleisch, eine vegetarische Alternative und zusätzlich die „Nudelbar“, an der verschiedene Soßen zur Auswahl stehen. Den Speisenplan erstellt Frau Meyer in Absprache mit der Küchenleitung, dabei orientieren sie sich am DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung, eine Zertifizierung wird aber nicht angestrebt. Es läuft auch so sehr gut. Es gibt einen 8-Wochen-Speisenplan. Diesen Speisenplan gibt es zudem in einer Sommer- und einer Wintervariante.
Die Kinder bestellen das Essen vor, dazu wird der Speisenplan vier Wochen im Voraus zur Verfügung gestellt. Das internetbasierte Bestell- und Abrechnungssystem ermöglicht die Vorbestellung von zuhause aus, bis um 14:00 Uhr am Vortag. Abbestellt werden kann das Essen noch bis 8:00 Uhr morgens. Da die Zufriedenheit der Eltern und Kinder Frau Meyer sehr wichtig ist, nimmt täglich in der Zeit vom 7:30 bis 8:30 Uhr eine Person die Telefonanrufe von Eltern entgegen. Das hat sich in den letzten Jahren bewährt.
Die Kundenzufriedenheit und die Serviceorientierung sind Kernpunkte in der Arbeit des Teams rund um Frau Meyer. Das Ziel ihrer Arbeit ist es nach wie vor, jedes Kind an den Tisch zu bekommen. Gefragt nach ihrem Erfolgsrezept antwortet Frau Meyer „Das Essen muss gut sein, aber das nette Personal ist das Entscheidende!“. Ihr und ihrem Team ist es wichtig, mit den Kindern im Gespräch zu bleiben, sie individuell anzusprechen und ihnen auch mal entgegenzukommen, wenn zum Beispiel die Karten vergessen wurde oder ähnliches. Gerade in den ersten Wochen nach Schuljahresbeginn drückt das Mensateam da das ein oder andere Auge zu. Natürlich muss bei alledem auf die Wirtschaftlichkeit geachtet und Regeln von den Schülerinnen und Schülern eingehalten werden. Aber gerade die Abläufe müssen sich bei den Schülern am Anfang erst noch einspielen. Frau Meyer nimmt dafür in Kauf, dass auch mal ein paar Essen zusätzlich über den Tresen gehen. Wenn diese Kinder in der Konsequenz aber den Rest des Schuljahres in die Mensa zum Essen kommen, hat es sich alle Male gelohnt.
Ausgegeben wird das Essen im Cafeteria-Line-System: Die Schüler stellen sich mit ihrem Tablett an der Essensausgabe an und bekommen das vorbestellte Essen. Erkannt wird das über die Karte, auf der das Essen gebucht ist. Kinder die nicht vorbestellt haben, haben immer die Möglichkeit, sich an der „Nudelbar“ zu versorgen oder ein Stück Pizza auf die Hand zu kaufen. Dieses Angebot ist auch deshalb notwendig, weil aus Platzgründen gar nicht alle Schülerinnen und Schüler in zu den Pausenzeiten in der Mensa versorgt werden könnten.
Spezialangebot: Büffet für einzelne Klassen
Ein besonderes System fährt die Schule außerdem mit den Fünft- und Sechstklässlern der Realschule: die Kinder kommen um 12:00 als erste Gruppe in die Mensa, die zu diesem Zeitpunkt exklusiv für sie geöffnet ist. Zu einem fixen Preis von aktuell noch 3,00€ können sie ihr Essen spontan von einem Büffet auswählen. Die Abrechnung erfolgt ebenfalls über das Kassiersystem. An der Realschule ist die Teilnahme am Mittagessen verpflichtend, dafür ein freieres Angebot zu schaffen, war das Ansinnen der Schulleitung. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr zufrieden und auch das Mensateam ist mittlerweile überzeugt von der Büffetvariante.
Die Mensa im Schulzentrum ist zum Erfolgsmodell in der Samtgemeinde Meinersen geworden. Eine gute Kommunikation und ein guter, wertschätzender Umgang miteinander sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Das gilt für alle Bereiche: zwischen Frau Meyer und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zwischen dem Mensapersonal und den Schülerinnen und Schülern und auch zwischen der Mensaleitung den und den Verantwortlichen in den Schulen. Dieser Aspekt ist für Frau Meyer und ihr Team und glücklicherweise auch von den verantwortlichen Personen im Schulbereich sehr wichtig und trägt zum Erfolg des Verpflegungsangebotes maßgeblich bei.
Bildnachweis: Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen mit Genehmigung des Schulzentrums Meinersen