Good Practice-Schule
Helene-Lange-Schule (IGS) Oldenburg
Ort: Oldenburg
Internetseite: www.hls-ol.de
Ansprechpartner*innen: Herr Düwel-Mahne (mensabeauftragter Lehrer)
Verpflegungssystem: Frisch-und Mischküche
Verpflegungsanbieter: Vita-Catering
Ausgabesystem: Free Flow mit 5 Stationen
Anzahl der Schüler*innen: ca. 1000
Anzahl der Essen pro Tag: ca. 350-400
Stand der Daten und des Berichtes: September 2020
Gemeinsame Mahlzeiten, Tischdekoration und freie Auswahl am Büfett sind in der „HLeSsbar“ selbstverständlich.
Während der Tellerreste-Messung im Rahmen unseres Projektes zur „Nachhaltigkeit und Vermeidung von Speiseresten“ stach die Helene-Lange-Schule nicht nur mit ihrem schmackhaften Essen heraus
– Essen gehört hier ganz klar dazu und ist integrativer Teil der Schulkultur.
Für ein gutes gemeinschaftliches Mittagessen arbeiten alle zusammen.
Angefangen von der Schule mit verpflichtender Teilnahme am Mittagessen in Jahrgang 5 und 6, denn der kostenpflichtigen Teilnahme am Mittagessen stimmt man mit der Anmeldung an der Schule zu. Ab 12:30 Uhr wird klassenweise, von der Lehrkraft begleitet, zum Essen gegangen und an reservierten Tischen gemeinsam gegessen.
Mensalotsen des Jahrgang 9 leisten den „Kleinen“ Hilfestellung, sorgen für frisches Trinkwasser auf den Tischen und gehen auch dem Mensapersonal zur Hand indem sie das schmutzige Geschirr zur Spülküche bringen oder die Tische reinigen.
Eine Staffelung der Essenszeiten entzerrt das Gedrängel am Büfett und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Für die höheren Klassen, Lehrkräfte und andere Gäste ist die Mensa von 13:10 Uhr bis 14:15 Uhr geöffnet (warmes Essen gibt es bis 13:45 Uhr); eine Vorbestellung ist nicht nötig.
Die Schüler*innen und Tischgäste „autorisieren“ sich einmalig mit einer Mensa-Karte oder Barzahlung am Eingang der Mensa und haben dann an fünf Stationen freie Auswahl: Sie können zwischen drei Menüs, einer Nudel-Bar, dem Salat-Büfett und dem Dessert wählen und Menge und Zusammenstellung bestimmen. Gerade beim oftmals von Schüler*innen schlecht angenommenen Gemüse, findet so jeder Gast etwas das ihm schmeckt. – Dieses System und das leckere Essen spiegeln sich auch in den geringen „Tellerresten“ wieder.
Auch von den Lehrkräften wird das schmackhafte und günstige Angebot gern angenommen.
Durch die gute Raumaufteilung ist auch für das Kollegium eine ungestörte Mittagspause möglich.
Nicht nur das gute Essen überzeugt…
… auch die Integration der Mensa in das Schulleben trägt zur hohen Akzeptanz bei. So gibt es vom 5. bis zum 8. Jahrgang übergreifend eine Mensa-AG, in der Tischdekoration aber auch Speisen wie Brot oder Dessert, für den Verkauf in der Mensa angefertigt/hergestellt werden. Die fünf bis sechs Mensalotsen aus Jahrgang 9 übernehmen wochenweise während der Mittagszeit die Betreuung in der Mensa. Gesammelte Rückmeldungen zum Essen, dem Warenangebot oder Abläufen werden vom Mensabeauftragten (Herrn Düwel-Mahne, Lehrer) ausgewertet und an den Mensa-Ausschuss oder direkt an die Mensa weitergegeben. So besteht ein enger und direkter Kontakt und Unstimmigkeiten werden unbürokratisch bearbeitet. Der vierteljährlich tagende Mensa-Ausschuss setzt sich aus Schulleitung, Jahrgangsleitungen, Eltern, Schüler*innen, dem Caterer, Mensapersonal und Vertretern der Stadt Oldenburg zusammen.
Im Hauswirtschaftlichen Unterricht der Jahrgänge 5 und 6 sowie in den WPK-Kursen der höheren Jahrgänge wird in der neuen Lehrküche auch Essen zubereitet, gesunde Ernährung und Lebensmittelkunde gelehrt und auch mal das Mensa-Essen „unter die Lupe“ genommen.
Somit ist die Ernährungsbildung in jedem Schuljahrgang verankert und im Schulleben fest integriert.
Auch die Stadt Oldenburg trägt mit ihrem Verpflegungskonzept für Schulen und der Bereitstellung der guten Infrastruktur zum günstigen Preis des Essens und dem guten Gelingen bei.
Perspektiven für die Zukunft…
Dieses Angebot ist für die Schule nur der Anfang, langfristig ist geplant, dass jede Klasse mal einen Wochenspeiseplan schreibt, der nicht nur Pasta – Pizza – Pommes enthält.
Die Pausenverpflegung soll auf mehr gesundheitsförderliche Snacks ausgeweitet werden und sehr zucker- oder fetthaltige Angebote nach und nach ersetzen.
Auch Aspekte der Nachhaltigkeit wie z.B. Verringerung des Mülls und Fair-Trade-Angebote sollen mehr Berücksichtigung finden – natürlich alles in Abstimmung mit den Beteiligten!
Zurzeit gilt es erstmal, die Verpflegung über die Pandemie hinaus sicher zu stellen.
Bildnachweis: Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen mit der Helene Lange Schule Oldenburg