02. Juni 2023

Gesunde Ernährung vor Ort fördern

Modellprojekte gesucht

Mit dem Wettbewerb „Ernährungswende in der Region“ will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Impulse für eine gesunde und nachhaltige Ernährung vor Ort setzen. Städte, Gemeinden und Landkreise, aber auch gesellschaftliche Initiativen sowie privatwirtschaftliche Organisationen können sich mit Projekten für eine gesunde Ernährung vor Ort, die sich an den planetaren Grenzen orientiert, bewerben. Für den Modellregionenwettbewerb stehen bis 2026 bis zu 12 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, für eine gesunde Ernährung mit nachhaltig erzeugten Lebensmitteln. Dafür sollen die Menschen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld erreicht und ein Bewusstsein für notwendige Veränderungen geschaffen werden.

Bundesernährungsminister Cem Özdemir sagt dazu: „Millionen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen essen jeden Tag in der Kita, der Schule, in der Firma oder in der Pflegeeinrichtung. Dass hier gesundes und nachhaltiges Essen auf den Tisch kommt, das wollen wir fördern. Wir unterstützen mit dem Modellregionenwettbewerb die Menschen, die sich engagieren für regionale, saisonale Lebensmittel, möglichst aus Bio-Anbau, vom Acker auf den Teller. Sie kennen die Strukturen und Rahmenbedingungen vor Ort und können konkrete Veränderungen anstoßen oder schon vorhandene, gute Ansätze weiterentwickeln.“

Die Projekte sollen modellhaft sein und sich auch auf andere Regionen übertragen lassen. Sie sollen in den jeweiligen Regionen Impulse geben, gesellschaftliche Veränderungsprozesse anstoßen und so die Transformation der Ernährungssysteme ermöglichen, beziehungsweise deren Weiterentwicklung unterstützen. Förderfähig sind daher ausschließlich Projekte, die den Dialog und die Vernetzung der relevanten lokalen Akteurinnen und Akteure sicherstellen. Einsendeschluss für die Projektskizzen ist der 4. September 2023 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Daneben sollen die Projekte folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.
  • Mindestens 30 Prozent Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung
  • Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten
  • Stärkung des Angebots von regional-saisonal und ökologisch angebauten Lebensmitteln
  • Beitrag zur Halbierung der Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 und zur Reduzierung der Lebensmittelverluste.

Der Wettbewerb hat ein zweistufiges Verfahren. Im ersten Schritt sollen Bewerbende Projektskizzen einreichen. Diese werden wettbewerblich begutachtet. Im zweiten Schritt werden die vielversprechendsten Projekte aufgefordert, einen Förderantrag zu stellen.

Einsendeschluss für die Projektskizzen ist der 4. September 2023 um 12.00 Uhr bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Nähere Informationen zum Modellregionenwettbewerb sowie die zugrundeliegende Bekanntmachung und den ergänzenden Handlungsleitfaden finden Sie hier.

Quellen: BMEL-Pressemitteilung Nr. 75/2023, BZfE-Newsletter Nr. 23 vom 7. Juni 2023

Hintergrund:

Der Modellregionenwettbewerb ist eine Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) führt als Projektträgerin die Skizzenbewertung und Antragsprüfung durch und ist während der Projektlaufzeit fachliche und administrative Ansprechpartnerin.

Der Modellregionenwettbewerb leitet sich ab aus dem Koalitionsvertrag und kann die Handlungs- und Finanzierungsgrundlage für eine modellhafte, nachhaltige Umgestaltung der Agrar- und Ernährungssysteme auf lokaler Ebene bieten. Der Wettbewerb bündelt zentrale politische Ziele des BMEL, wie die Förderung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung, unter anderem über die flächendeckende Anwendung der DGE-Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung, die verstärkte Verwendung ökologisch erzeugter Lebensmittel, die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten sowie die Reduzierung von Lebensmittelabfällen in einer ganzheitlichen Maßnahme.

Es sollen herausragende Projekte für eine Ernährungswende in der Region gefördert und in ihrer Weiterentwicklung unterstützt werden. Die Projekte müssen so konzipiert und angelegt sein, dass die Übertragbarkeit von Maßnahmen auf andere Regionen gewährleistet ist. Die Übertragung entsprechender Projekte in andere Regionen soll dazu beitragen, mehr Menschen zu erreichen und dadurch mehr Wirkung zu erzielen. Hierzu muss in geeigneter Weise dargelegt werden, wie praxisrelevante Empfehlungen für andere Regionen abgeleitet werden können.