Good Practice-Schule

OBS Emstek

© Vesch NI | Mensa mit Tellerreste auf Wagen

Ort: Emstek

Internetseite: https://www.obs-emstek.de/

Ansprechpartner*innen: 

Kerstin Bocklage | Schulleiterin
Heike Kloster | didaktische Leitung

Verpflegungssystem: Cook & Freeze + eigene Ergänzungen

Ausgabesystem: Cafeteria Line

Angebot: Mittagessen, Zwischenverpflegung

Anzahl der Schüler*innen: 460

Anzahl der Essen pro Tag: 

150 – 200

Stand der Daten und des Berichtes: Juni 2023

Vom Konzept als teilgebunden Ganztagsschule zu einer gel(i)ebten Schulmensa

Partizipation von Anfang an

Die Mensa der Oberschule Emstek ist ein beliebter Ort für die Mittagspause und bietet für alle ein interessantes Angebot. Das war nicht immer so:

Vor zehn Jahren, als die OBS noch Haupt- und Realschule mit offenem Ganztag war, kamen zehn bis 30 Schüler*innen zum Essen. Das sollte sich in der Oberschule ändern, dies hatten sich Kerstin Bocklage (Schulleiterin) und Heike Kloster (didaktische Leitung) fest vorgenommen.

Im Ganztagskonzept wurden das Essen und die Ernährung mitgedacht ….

Die Schule ist inzwischen seit 2014 teilgebundene Ganztagsschule mit jeweils zwei verpflichtenden Tagen: die Jahrgänge 5,7, und 9 sind dienstags und donnerstags ganztägig in der Schule, die Jahrgänge 6,8 und 10 immer am Montag und am Mittwoch. Während der ganzen Schulzeit dürfen die Schüler*innen das Schulgelände nicht verlassen, das wird kontrolliert und gegebenenfalls geahndet.

Wenn die Schüler*innen den ganzen Tag in der Schule verbringen, muss es ein entsprechendes Verpflegungsangebot geben, dass war die Voraussetzung für das Konzept, so Kerstin Bocklage. Deshalb wurden sowohl ein Frühstücks-, als auch ein umfangreiches Mittagsangebot geschaffen.

Süßigkeiten und Softdrinks sucht man in der OBS vergeblich, den Kiosk mit belegten Brötchen, Obst, Joghurt, Kakao und Apfelschorle betreibt der Hausmeister und wird mittwochs mit Produktionen der Schülerfirma „Just fresh“ ergänzt. Die Schülerfirma gibt es seit dem Schuljahr 2016/17 im Rahmen des Profilunterrichts Gesundheit und Soziales. Neben den Produktionen für den Kiosk bereiten sie auch die beliebte „Hey-Soße“, eine Fruchtsoße, wie auch Ketchup und Gemüsebrühe zu, die in der Mensa zum Einsatz kommen. Dies hat den Vorteil, dass der Zuckeranteil gegenüber konventionellen Produkten reduziert werden konnte und Schüler*innen direkt mit einbezogen werden, was wiederum die Akzeptanz an den weniger süßen Produkten steigert.

Zum Mittagessen gibt es immer zwei Menüs für je 2,90 € (Lehrer*innen und Mitarbeitende zahlen etwas mehr) zur Auswahl, davon ist eines immer vegetarisch. Zusätzlich gibt es einen Salatteller mit wechselnden Toppings, ein hausgemachtes Müsli, Milchreis mit Früchten oder Bockwurst im Brötchen.

Bestellen kann man täglich bis 9:00 Uhr für denselben Tag, was zur Folge hat, dass fast alle Schüler*innen, die am Nachmittag in der Schule sind, in der Mensa essen. Und auch das Kollegium schätzt und nutzt das Angebot regelmäßig. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Lautstärke und das Benehmen, denn auch wenn es festgelegte Mensaregeln gibt, sind die Vorbildfunktion und eine gewisse Kontrolle hilfreich.

Dass die Mensa so gut angenommen wird, hängt sicherlich nicht nur mit dem vielfältigen Angebot zusammen. Zu Beginn der Schullaufbahn in der OBS, also in Klasse 5, essen die Schüler*innen im Klassenverband und die Mensamitarbeiterinnen um Frau Ostmann bereiten klassenweise mit den Schüler*innen ein gesundes Frühstück zu. In Klasse 6 kochen sie gemeinsam ein vegetarisches Gericht, die Rezepte dieser Gerichte kommen dann als Essen der Klasse 6xy auf den Speiseplan, was natürlich die Identifikation mit dem Essen erhöht. Ein weiterer Vorteil ist, dass es eine persönliche Bindung zwischen Mensamitarbeitenden und Schüler*innen gibt.

Auch wird gelegentlich die eigene Ernte aus den Hochbeeten der Schule (Betreuung durch Jahrgang 6) in der Mensa verarbeitet. Häufig bereitet die Schülerfirma dazu einen Thementag mit Informationen und einer Verkostung mit innovativen Varianten des Gemüses zu.

Generell wird das Thema gesunde Ernährung immer wieder in den Schulalltag einbezogen, z. B. am Happy Apple day oder bei Projekt- und Wandertagen.

Nun wundert sich der ein oder andere über das täglich gleiche Zusatzangebot und denkt sich „gesund“ …

Hohe Priorität der Schule beim Verpflegungsangebot war es, die Schüler*innen in der Schule zu halten und vor Ort zu verpflegen. Das ist dank der guten Kooperation von Schule, Schulträger und Mensa-Team gelungen. Auch der Förderverein unterstützt das Vorhaben und spendet jedem/jeder Schüler*in eine Trinkflasche für den Wasserspender.

Nach und nach soll nun das Verpflegungsangebot verändert und gesundheitsfördernder gestaltet werden, z.B. gibt es mittlerweile Vollkornbrötchen, einen komplett vegetarischen oder regional/saisonalen Tag und die Fleischportionen werden mit Gemüse „gestreckt“.

Auch die Eltern werden mit einbezogen, im Mai gab es den ersten Elternworkshop zu „gesundem Frühstück“ unter Anleitung der Mensamitarbeiterinnen.

Durch die hohe Akzeptanz sind die räumlichen Kapazitäten im Ausgabebereich und im Speiseraum, sowie in der Küche ausgeschöpft und es wird über eine Erweiterung nachgedacht.

Dieses konsequente und ausdauernde Engagement hat sich gelohnt und wurde bereits mit großer öffentlicher Anerkennung belohnt, schauen sie gern unter https://www.obs-emstek.de/